Gründung und Anfänge (1933-1944)
Die Schützengilde 1933 Kelsterbach e.V. wurde am 21. März 1933 von Wilhelm Ackermann und 17 weiteren Mitgliedern gegründet. Wilhelm Ackermann übernahm den Vorsitz bis 1944, als die Vereinstätigkeit aufgrund des Zweiten Weltkriegs eingestellt wurde.
Wiederaufnahme der Aktivitäten (1953-1960er Jahre)
1953 wurde die Wiederaufnahme der Vereinsaktivitäten beschlossen, und 1954 trat die Schützengilde wieder in Aktion, erneut unter der Leitung von Wilhelm Ackermann. Seitdem folgten bis heute 15 weitere Vorsitzende. Im Jahr 1974 begann die Tradition eines jährlichen Treffens mit dem Kegelclub Frohsinn, um den Austausch zwischen den beiden Sportarten zu fördern. Seit 1982 richtet die Schützengilde ein Firmen- und Vereinsschießen aus, das sich zu einem beliebten Event entwickelt hat.
Erste Erfolge und Herausforderungen
Ab 1984 nahm die Schützengilde am Kelsterbacher Altstadtfest mit einem eigenen Luftgewehr-Schießstand teil, eine Veranstaltung, die leider 2008 eingestellt wurde. 2004 wurde das Ostereierschießen eingeführt, bei dem mit Lasergewehren und Luftgewehren geschossen werden konnte, wobei die Teilnehmer Ostereier gewinnen konnten. Seit 2012 werden die Kelsterbacher Kerweborsch regelmäßig zu gemütlichen Treffen in unser Vereinsheim eingeladen.
Historische Entwicklungen
Die Geschichte der Schützengilde beginnt mit dem Kelsterbacher Förster Jost, der 22 Bürger motivierte, den Verein zu gründen. Die erste Generalversammlung fand im Juli 1933 statt, bei der Wilhelm Ackermann zum ersten Vorsitzenden gewählt wurde. Das erste interne Vereinsschießen fand ein Jahr später statt, nachdem die Schwierigkeiten beim Bau der eigenen Standanlage in der Gaststätte „Waldlust“ überwunden waren.
Sportliche Erfolge und Rückschläge
Die ersten Erfolge ließ nicht lange auf sich warten: 1934 belegte die Schützengilde bei der Kreismeisterschaft den dritten Platz. In den folgenden Jahren erreichte das Team weitere Erfolge, darunter den Kreismeistertitel in der Mannschaftswertung 1936. Leider wurde die sportliche Karriere von Willi Rohn, einem der erfolgreichsten Schützen der Gilde, durch den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs jäh unterbrochen.
Wiedergründung und Aufbau
Nach dem Krieg fanden sich 1953 einige Mitglieder zusammen, um die Schützengilde neu aufzubauen. In der Gaststätte „Zur Waldlust“ wurde die erste Generalversammlung abgehalten. Ludwig Schmitt wurde zum Oberschützenmeister gewählt, und bald wurde ein Zehn-Meter-Schießstand eingerichtet. Im Juni 1954 konnte die Gilde wieder ihren Kleinkaliberstand nutzen, und ein Jahr später nahmen die Schützen wieder an offiziellen Meisterschaften teil.
Entwicklung des Vereins
Fritz Sturm wurde 1956 zum neuen Oberschützenmeister gewählt und führte den Verein zu neuen Erfolgen. Unter seiner Leitung wurde das Vereinsprogramm abwechslungsreicher, und die Kelsterbacher Schützen erlangten 1957 bei den Hessenmeisterschaften den vierten Platz.
Die Tellschützen und Herausforderungen
In den 50er Jahren wurde der Schützenverein „Tell“ gegründet, der jedoch drei Jahre später aufgelöst wurde. Einige Mitglieder, darunter Gerhard Rittgen, traten der Schützengilde bei. Die Gilde hatte mit Problemen bei der Nutzung ihrer Kleinkaliberstandanlage zu kämpfen und fand bis 1969 keinen Ersatzstand.
Umbauten und Erfolge
1970 begann die Gilde mit dem Ausbau des Kellers im alten Schloss. Dank Eigeninitiative und Unterstützung durch die Stadt konnte die Standanlage noch im gleichen Jahr eingeweiht werden. Es entstanden zwei 50-Meter-Schießstände, eine 25-Meter-Anlage und sechs 10-Meter-Stände. In den 70er Jahren begann Kurt Späht mit dem Wurfscheibenschießen, was den Gildeschützen neue Möglichkeiten bot.
Sicherheitsmaßnahmen und Erfolge
Unter den Vorständen Robert Lindner, Wilfried Thon, und Kurt Späht wurde die Sicherheit auf den Schießständen kontinuierlich verbessert. 1993 wurde Wilfried Harrer Vorsitzender, und die Schützengilde erlebte einen sportlichen Höhepunkt: Thomas van der Burg wurde dreifacher Hessenmeister und zum „Schützen des Jahres 2001“ gewählt.
Öffentlichkeitsarbeit und Jubiläumsfeier
Hans-Dieter Beck übernahm 2003 die Vereinsführung und legte großen Wert auf Öffentlichkeitsarbeit. Das Firmen- und Vereinsschießen entwickelte sich zu einem großartigen Event. Im Jahr 2008 feierte die Schützengilde ihr 75-jähriges Bestehen, und 2015 wurde die erste Grillfeier veranstaltet.
Neueste Entwicklungen und Herausforderungen
Im Jahr 2020 wurde eine umfassende Überprüfung der Schießstände fällig, was zur Erneuerung der Lüftungsanlage und Sanierung der Stände führte. Nach langwierigen bürokratischen Hürden begann der Umbau 2022, und im Jahr 2023 fand ein Vorstandswechsel statt. Der neue Vorstand besteht aus Christian Kluge, Peter Stieglitz, Maxim Mironov, Christian Lichtwaldt und Erol Karatag.
90-jähriges Jubiläum
Im Jahr 2023 konnte die Schützengilde 1933 Kelsterbach e.V. auf ihr 90-jähriges Bestehen zurückblicken. Leider konnten aufgrund der Umbaumaßnahmen keine großen Feierlichkeiten stattfinden, dennoch wurde die Teilnahme an öffentlichen Veranstaltungen der Stadt Kelsterbach wieder aufgenommen, einschließlich des beliebten Firmen- und Vereinsschießens.
Der Vorstand der Schützengilde 1933 Kelsterbach e.V. geht gestärkt ins Jubiläumsjahr. Der neue Vorstand wurde einstimmig auf drei Jahre gewählt, und alle Posten wurden besetzt. Die 147 zumeist sehr aktiven Mitglieder haben sich einiges vorgenommen, wie der Vorsitzende Hans-Dieter Beck im Schloßkeller mitteilte. So ist neben der alljährlichen Teilnahme mit einem Schießstand am Altstadtfest auch ein Mitwirken am Kerbumzug vorgesehen.
Das gesellschaftliche Programm beginnt mit dem Ostereierschießen am 15. März. Das immer beliebter werdende Firmen- und Vereinsschießen, im vergangenen Jahr mit 34 Dreierteams, ist für den 25. Oktober vorgesehen. Den Jahresabschluss bildet der Schützenball am 29. November. Um die Vereinsgeschichte zu dokumentieren, ist eine Ausstellung im Stadtmuseum geplant.
Beck sagte in seinem Rechenschaftsbericht, dass die Angebote der Schützen beim 1. Straßenfest nicht so gut angenommen wurden, wie erhofft. Dennoch fand der Erste Stadtrat Manfred Ockel nur lobende Worte für die Schützen: „Der Verein ist im gesellschaftlichen Leben Kelsterbach immer präsent, und auch sportlich geben die Schützen eine hervorragende Visitenkarte ab.“ Ockel lobte die vielfältigen Aktivitäten des Vereins, einschließlich des Schnuppernachmittags mit Schulen und in Verbindung mit der städtischen Jugendpflege. So könne der Verein seine aktive siebenköpfige Jugendgruppe verstärken.
Ockel betonte, dass die Vereine sich in diesem Jahr über die Inkraftsetzung aller Abschnitte der Vereinszugschussrichtlinien freuen können. Bezuschusst werden Teilnahmen, beginnend mit der Landesmeisterschaftsebene, sowie Vereinsinvestitionen. Die Stadt stehe ihren Vereinen weiterhin zur Seite. Für den Vereinsring Kelsterbach sprach Heiko Krey ein Grußwort.
Beck berichtete von der Sanierung der 50-Meter-Stände, und der Busausflug nach Worms fand großen Zuspruch. Auch die sportliche Bilanz der Kelsterbach-er Schützen kann sich sehen lassen: Sie bewiesen Treffsicherheit von der Kreisebene bis hin zu den Deutschen Titelkämpfen. 15 Teilnahmen konnten die Kurzwaffenschützen bei den Hessischen Meisterschaften melden, drei durften sogar auf Bundesebene mitschießen. Die Mannschaft in der Klasse „Freie Pistole“ belegte bei der „Deutschen“ den sechsten Platz. Die Wurftaubenschützen, die außerhalb Kelsterbachs ihrem Sport nachgehen, errangen zahlreiche Podestplätze bei den Landesmeisterschaften am Untermain. Die Jugendschützen belegten bei den Landeswettkämpfen gute mittlere Ränge.
Bei den Wahlen wurden außerdem bestimmt: Jugendwart Mathias Zwegerl, 2. Kassenwartin Marion Zwegerl, Obmann Kurzwaffen Michael Hoffmann und Obmann Flinten Kurt Späth. (hb)